Wenn deine Frustrationstoleranz mal wieder kellertief gesunken ist, empfehle ich dir dieses Album aufzulegen! Ich garantiere dir, daß deine Stimmung schlagartig in sonnige Höhen steigt, sobald du diesen Dampfhammer-Southern-Boogie-Rock der dreckigsten Sorte hörst.
White Cowbell Oklahoma, die, wie der Name schon sagt, aus Toronto in Kanada stammen, pflügen durch zwölf knochentrockene Rocksongs, daß die Schwarte nur so kracht. Wenn man den wilden Haufen der neun Bandmitglieder auf den Fotos im Booklet sieht, ist man angenehm überrascht über das starke Songwriting und die ausgefeilten Arrangements der Titel. Und ihre Instrumente beherrschen sie ebenfalls sehr gut, wie man unzweifelhaft heraushören kann. Die musikalischen Wurzeln der Band liegen eindeutig in den 70er Jahren mit Anklängen an ZZ-Top und AC/DC.
White Cowbell Oklahoma treten mit sage und schreibe vier Gitarristen an und stellen mit dieser Armada sogar Lynyrd Skynyrd in den Schatten. Immer wieder überraschen die einfallsreichen Lead-Läufe, teils mit mehreren Gitarren parallel.
Nach dem gesprochenen Intro brettern sie mit dem Song "Shot A Gamblin`Man" gnadenlos nach vorne und lassen mit "Cheerleader" gleich den nächsten Kracher vom Stapel.
Die ersten ruhigeren Momente folgen dann mit "Put The South in Your Mouth" und dem dreiteiligen, psychedelisch angehauchten Song "Cencerro Blanco", der mir allerdings weniger sagt. Mit das beste Stück des Albums ist der Titel "Southern Grace", der mit schönem Chorgesang eingeleitet wird, um sich dann langsam aber stetig zu steigern. Vor allem die voluminösen Gitarren fallen hier angenehm auf. Der nächste Titel "Monster Railroad" mit seinem Vollgas-Drumming rockt dann wieder wie Hölle. "Packin`My Bags" hört sich an wie Status Quo auf Speed.
Ein weiterer Anspieltip ist das an AC/DC erinnernde "Black Mountain Top (Whiskey Woman)". Bei diesem straighten Southern-Boogie-Rocker geben White Cowbell Oklahoma noch einmal ordentlich Gummi.
Vermutlich werden wir White Cowbell Oklahoma in unseren Breiten nicht so bald live erleben können. Schade, denn nach dem Booklet zu urteilen, scheint ihre Live-Show ja nicht so ganz jugendfrei zu sein, wäre also genau das Richtige für uns!
Lange Rede, kurzer Sinn: White Cowbell Oklahoma sind für mich die Neuentdeckung des Jahres 2005!
PS: Die gutgemachte Website der Band ist unter der Rubrik Links zu finden!
|
|
|