Im Jahr 2000 war John Fogerty zum letzten Mal in Deutschland live zu sehen gewesen. Er spielte damals einige Konzerte im Vorprogramm von Tina Turner.
Nach Veröffentlichung seines aktuellen Albums "Deja Vu All Over Again" im Herbst 2004, folgte im Frühjahr 2005 die große "Deja Vu World Tour" zur Vorstellung der neuen Platte.

Ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden John Fogerty nie live zu sehen, aber nachdem ich vor einigen Monaten gelesen hatte, daß er im März 2005 für mehrere Konzerte nach Deutschland kommen will, war ich entschlossen mir dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen.

Schließlich fanden im Rahmen der "Deja Vu World Tour" nur zwei Gigs in Deutschland statt und zwar am 18.3.05 in Köln und am 19.3.05 in Offenbach in der dortigen Stadthalle.

Glücklicherweise konnte ich mit Ernst Schönwald zum Konzert nach Offenbach mitfahren. (nochmals "Danke" dafür!)
Ernst kannte die Stadthalle schon, denn hier hatte er vor circa zwei Jahren die Band Creedance Clearwater Revisited live gesehen.
Unter diesem Namen treten der Ex-Drummer von CCR, Doug Clifford und der Ex-Bassist Stu Cook auf und spielen die alten Gassenhauer von CCR.
Zur Gruppe gehört zwar ein Sänger namens John Tristao, der ähnlich wie John Fogerty klingt, aber mit dem Orginal ist die ganze Chose natürlich nicht zu vergleichen!

Wir waren zwar recht früh in Offenbach eingetroffen, aber vor der Stadthalle war schon reichlich was los. Am Eingang hatten sich regelrechte Menschentrauben gebildet, nach den Autonummern zu urteilen waren Fans aus ganz Süddeutschland angereist.
Offenbar hat John noch verdammt viele Fans in unseren Breiten.

Die Halle selbst war gerammelt voll, wir kämpften uns durch, um noch einen einigermaßen vernünftigen Platz zu erwischen, aber um direkt vor die Bühne zu kommen waren wir leider schon zu spät.
John legte recht pünktlich los und sprintete energiegeladen auf die Bühne. Wir konnten kaum glauben, daß er tatsächlich 59 Jahre ist, er wirkt gut und gerne 10 Jahre jünger!
Nun folgten die Songs Schlag auf Schlag und die Stimmung im Publikum war sofort prächtig, da man jeden Song kannte, schließlich waren fast alle Superhits gewesen.
Zwischen seine Klassiker streute John auch einige Stücke seines neuen Albums ein, diese stehen den alten Hits an Qualität in nichts nach.
Vor jedem Lied wurde John eine andere Gitarre auf die Bühne gereicht, er muß wirklich eine ganze Armada davon mit auf Tournee genommen haben.

Einige Stücke wurden durch Videos, die auf einer Großleinwand über der Bühne liefen, visuell untermalt.
Gegen Schluß des Auftritts zog John das Tempo nochmals ordentlich an. Leider gab er nur eine aus zwei Stücken bestehende Zugabe, ich hätte ihm noch stundenlang zuhören können!

Was mich etwas gestört hat: John hätte seine Mitspieler etwas ausführlicher vorstellen können, so war mir nach dem Konzert gar nicht klar, wer ihn eigentlich begleitet hatte.

Insgesamt jedoch war es ein tolles Konzert!
Auf jeden Fall war ich total überrascht, daß John mit seinen 59 Jahren noch eine solche Power über die Rampe bringt. Meine Hochachtung!

Außerdem wurde mir wieder einmal bewußt, welch eine riesige Anzahl von Weltklasse-Songs John Fogerty tatsächlich komponiert hat.
Ich denke, man kann ihn ohne zu übertreiben als weltbesten Rock-Songschreiber bezeichnen!

Zufrieden traten wir beide die Heimreise an, nicht ohne im Auto nochmals die größten Songs von John Fogerty in voller Lautstärke zu hören!