Die ersten vier Studioalben von Lynyrd Skynyrd waren unter einem immer größer werdenden Zeitdruck aufgenommen worden.
So war es für die Band ausgesprochen wichtig, daß nach Veröffentlichung der LP "Gimme Back My Bullets" im Februar 1976 als nächstes Album eine Live-Platte erscheinen sollte.
Das gab der Gruppe die nötige Zeit und Ruhe zur Vorbereitung des fünften Studioalbums "Street Survivors".

Außerdem hatte die Band in Steve Gaines endlich wieder einen dritten Gitarristen gefunden, der auch menschlich zu ihnen paßte.
Er war kurz nach Veröffentlichung von "Gimme Back My Bullets" zu Lynyrd Skynyrd gestoßen und spielte auch auf der nachfolgenden Live-Platte "One More From The Road" mit, obwohl er mit dem Songmaterial noch nicht sonderlich vertraut war.

Im Dezember 1976 traf sich die Band mit Produzent Tom Dowd zu ersten Aufnahmesessions in den Criteria Studios in Miami.
Hier wurde der Song "That Smell" aufgenommen, zu dessen Text Ronnie Van Zant durch einen Autounfall von Gary Rossington inspiriert worden war.
Außerdem spielten sie den Track "Ain`t No Good Life" ein, ein Stück, das Steve Gaines bereits einige Jahre vor seinem Einstieg bei Lynyrd Skynyrd komponiert hatte.
Bei diesem Song übernahm Steve Gaines auch den Lead-Gesang.

Anfang 1977 startete die Band zu einer weltweiten Tournee, die sie bis nach Japan führte und mit ausverkauften Konzerten in Großbritannien endete.
Erst im April 1977 traf man sich wieder in den Criteria Studios. Bei diesen Sessions wurde der sehr eingängige Song "What`s Your Name" eingespielt.
Auch die Nummer "Sweet Little Missy" mit einem prima Gitarrensolo von Steve Gaines wurde aufgenommen.
An zwei Titeln, die Steve Gaines zusammen mit Ronnie Van Zant geschrieben hatte, wurde gefeilt: Einmal das rockige "You Got that Right" über das wilde Tourleben von Lynyrd Skynyrd, sowie die Ballade "I Never Dreamed".

Die Arbeiten am neuen Album wurden unterbrochen durch eine Sommertournee quer durch die USA. Für August hatte die Gruppe wieder Studiozeit im Studio One in Doraville gebucht.
Hier fühlten sich die Bandmitglieder ausgesprochen wohl und dort waren auch ihre größten Hits "Freebird" und "Sweet Home Alabama" entstanden.

Tom Dowd, der gerade an einem Album von Rod Stewart arbeitete, schickte den Toningenieur Barry Rudolph ins Studio. Er nahm mit der Band "Honky Tonk Night Time Man" auf, einen Song von Country-Sänger Merle Haggard.
Als weiteren Titel, den Steve Gaines schon vor längerer Zeit geschrieben hatte, spielten sie "I Know A Little" ein.

Schließlich beschloß man den Titel "Sweet Little Missy" nicht aufs Album zu nehmen, sondern stattdessen einen Song, der bereits 1971 in den Muscle Shoals Studios in Alabama aufgenommen worden war: "One More Time".

Endlich war die Platte nach dieser langwierigen Aufnahmeprozedur im Kasten und Ronnie Van Zant hielt sie für ihre bis dahin Beste. Auch die meisten Fans halten "Street Survivors" für das Lynyrd Skynyrd-Album überhaupt.

Die LP erschien am 17.10.1977 und wurde sofort vergoldet. Doch schon drei Tage später nahm das Unglück seinen Lauf.

Am 20. Oktober 1977 stürzte das Tour-Flugzeug der Band bei Gillsburg, Mississippi in sumpfiges Gelände ab!
Ronnie Van Zant, Steve Gaines, seine Schwester Cassie Gaines, der Chefroadie Dean Kilpatrick, sowie die beiden Piloten kamen ums Leben!
Alle anderen Bandmitglieder wurden schwer verletzt.

Das war auf lange Jahre das Ende von Lynyrd Skynyrd, die zur Zeit des Unglücks die angesagteste Gruppe der USA waren und noch eine große Zukunft vor sich gehabt hätten!

Aufgrund des Unglücks wurde das Album "Street Survivors" zum Millionenseller und erreichte sehr schnell Doppelplatin-Status. In den USA war es mit Platz 5 und in England mit Platz 13, das bis dahin am höchsten in den jeweiligen Charts vertretene Album von Lynyrd Skynyrd.