Loverboy waren in den 80er Jahren in den USA und ihrem Heimatland Kanada schwer angesagt. In Europa blieben sie allerdings mehr oder weniger ein Geheimtip. Sie spielten einen angenehmen Pop-Rock, der niemandem wehtat. Gerade ihre Uptempo-Songs haben oft eine prima Hookline, die sofort ins Ohr geht. Was mir andererseits bei manchen Stücken nicht gefällt, ist der nach meiner Meinung zu dominante Einsatz von Keyboards, durch den einige Songs doch arg zugekleistert werden. Live spielten sie allerdings ne ganze Ecke härter. Dies habe ich selbst bei einem Auftritt am 13. März 1988 in St.Wendel erlebt, wo sie im Vorprogramm von Saga auftraten.
Gegründet wurden Loverboy 1979 in Calgary von dem Komponistenteam Paul Dean und Mike Reno. Paul Dean hatte zuvor bereits in 13(!) kanadischen Bands gespielt, Mike Reno war für die Gruppe Moxy aktiv gewesen. Zu den beiden stießen Matt Frenette, Doug Johnson und Scott Smith als Begleiter, nachdem die Plattenindustrie Interesse an ihrem Material gezeigt hatte.
Bereits ihr Debütalbum "Loverboy" (US # 15) von 1980 wurde mit Doppelplatin ausgezeichnet und enthielt die Singles "Turn Me Loose" (US # 35) und "The Kid Is Hot Tonite" (US # 55). Durch ihre zahlreichen Live-Auftritte erarbeiteten sie sich einen ausgezeichneten Ruf beim Publikum als schlagkräftige Live-Formation. Sehr erfolgreich war auch ihre zweite LP "Get Lucky" (US # 7) mit den Singles "Working For The Weekend" (US # 29) und "When It´s Over" (US # 26). Bis 1987 erschienen regelmäßig neue Alben von Loverboy. "Keep It Up" von 1983 erreichte Platz 7 in den USA. 1985 folgte "Lovin`Every Minute Of It", das bis auf Platz 13 in den USA vordrang. Etwas weniger erfolgreich war "Wildside" von 1987, das es nur bis auf Platz 42 in den amerikanischen Longplay-Charts schaffte. Im Frühjahr 1988 trennten sich Loverboy vorübergehend.
Das Album "Big Ones" erschien 1989 und enthält die 14 erfolgreichsten Songs der Band. Daraus wurde das Stück "Too Hot" ausgekoppelt, das in den USA Platz 89 der Single-Charts erreichte. Nach einer schöpferischen Pause reformierte sich die Band 1993 in Orginalbesetzung und absolvierte eine große US-Tournee mit 80 Auftritten zusammen mit April Wine. 1997 erschien die Platte "VI", die in Deutschland nur schwer zu bekommen war.
Im Dezember 2000 kam der Bassist der Band Scott Smith bei einem Jachtunfall unter nicht ganz geklärten Umständen ums Leben!
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