Alice Cooper hat seit seinem Debütalbum "Pretties For You" von 1969(!) eine ganze Menge Platten veröffentlicht. Wie es sich für einen echten Fan gehört, habe ich inzwischen fast alle seine Scheiben in meiner Sammlung.
1977 war das Album "Lace & Whiskey" erschienen. Kurz darauf häuften sich bei Alice allerdings die Probleme. Sein Bierkonsum stieg ins Unermeßliche, dazu kamen auch noch andere psychische Schwierigkeiten, die Alice zu einer Zwangspause verurteilten.
Seine Erfahrungen mit Entziehungskuren verarbeitete er schließlich auf dem Album "From The Inside", welches im Winter 1978 erschien. Alle 10 Songs der Platte schrieb Alice zusammen mit Bernie Taupin, dem kongenialen Partner von Elton John. An zwei Stücken war zusätzlich Steve Lukather von Toto beim Songwriting beteiligt.
Gleich zu Beginn des Albums legt Alice mit dem Titelstück einen fulminanten Einstieg hin. "From The Inside" ist eines meiner Lieblingslieder überhaupt und lebt von den hervorragenden Bass-Licks, die ich in dieser Schärfe und Prägnanz noch selten gehört habe! Der Refrain schleicht sich augenblicklich ins Ohr und setzt sich dort mit Sicherheit für Stunden fest.
Ebenso vom Hocker reißt dich das zweite Stück "Wish I Were Born In Beverly Hills", ein energiegeladener Rocker mit einem witzigen Text.
Der Höhepunkt der gesamten Scheibe ist jedoch sicherlich die Traum-Ballade "How You Gonna See Me Now". Dies ist vielleicht das beste Lied, das Mr. Cooper je geschrieben hat! Bei dieser Ballade hört man auch schön heraus, daß Alice eine tolle Stimme hat, wenn er nur langsam und gefühlvoll singt. Der Song war völlig zu Recht ein Top-Hit in den USA.
Weitere Anspieltips sind der treibende Riff-Rocker "Serious" und ein weiteres Stück in gemäßigtem Tempo, mit einem düsteren Text: "The Quiet Room". Auch "For Veronica`s Sake" ist hervorragend, insbesondere die Gitarrenarbeit während des Refrains.
Alles in allem ist "From The Inside" ein absolut hörenswertes Album, auf dem good, old Alice eine größere Bandbreite bietet, als auf seinen mehr Heavy-Rock orientierten Werken.
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