Schon Anfang der 90er Jahre gab es erste Gerüchte, daß sich UFO wieder in ihrer klassischen Besetzung reformieren würden.
Und tatsächlich enterten Phil Mogg, Michael Schenker, Andy Parker, Pete Way und Paul Raymond 1995 das Studio um die Scheibe "Walk On Water" einzuspielen.
Heraus kam ein wirklich großartiges Album, das vor allem durch die Qualität der von Phil Mogg und Michael Schenker geschriebenen Songs besticht.

1995 nur in Japan veröffentlicht, wo UFO immer noch auf eine riesige Fangemeinde bauen können, erschien "Walk On Water" 1997 endlich auch im Rest der Welt.

Neben den acht neuen Songs enthält das Album zwei Neuaufnahmen der bekanntesten Hits von UFO, nämlich "Doctor, Doctor" und "Lights Out".
Allerdings unterscheiden sich die Neuaufnahmen nur unwesentlich von den Orginalen.

Daneben sind drei Bonusstücke enthalten:
"Fortune Town" wurde von Phil Mogg und Pete Way eingespielt.
"I Will Be There" ist ein Stück der Michael Schenker Group und "Public Enemy Nr. 1" stammt vom Paul Raymond Projekt.
Diese Bonustitel aus diversen Soloprojekten reichen aber qualitativ nicht an die acht neuen UFO-Titel heran, denn diese sind wirklich kaum zu toppen.

Schon das erste Stück "A Self Made Man" überzeugt durch bleischwere Riffs von Michael Schenker und auch die Stimme von Phil Mogg hat nichts von ihrer Intensität verloren.
Der Song bietet tatsächlich alle Trademarks, um sich zu einem UFO-Klassiker zu entwickeln.
Positiv ist auch, daß Michael Schenker bei allen Kabinettstückchen auf der Gitarre doch vorwiegend mannschaftsdienlich spielt.

Auch "Venus" entwickelt sich nach der gediegenen Einleitung mit Hammond-Orgel und akustischer Gitarre zu einem phänomenalen Rocker. Absolut hörenswert ist das Wahnsinns-Solo, das Michael Schenker im Mittelteil vom Stapel läßt.

"Pushed To The Limit" ist mein Lieblingsstück auf "Walk On Water" und treibt den Energielevel weiter nach oben.
Wahnsinn wie die älteren Herrschaften immer noch rocken können!
Erst mit "Stopped By A Bullet" wird das hohe Tempo etwas herausgenommen. Der Titel bleibt jedoch durch seine eingängige Melodie sofort im Ohr hängen.

Von den restlichen Songs ist vor allem noch das von Pete Way und Phil Mogg geschriebene "Knock, Knock" hervorzuheben.

Schade, daß die Band in dieser Besetzung dann doch nicht lange zusammenblieb.
Schon bei der Tournee, die auf die Veröffentlichung des Albums folgte, waren die Differenzen innerhalb der Gruppe kaum zu übersehen.

Wieder einmal standen sich UFO selbst im Weg beim Weiterklettern auf der Karriereleiter!