Mit ihrem Debütalbum haben Rose Tattoo ohne Frage ihr Meisterwerk abgeliefert, eine Scheibe, die kaum zu toppen sein dürfte.
Auf jeden Fall belegt dieses Album in der Hitliste der besten Hardrock-Alben aller Zeiten einen der vordersten Plätze.

Angry Anderson und Konsorten übertreffen hier sogar ihre Landsleute von AC/DC an Energie und Härte.
Einen ganz entscheidenden Anteil daran hat Mastermind Angry Anderson, der mit seiner durchdringenden Reibeisenstimme die Band immer wieder nach vorne peitscht.
Ein weiteres Markenzeichen von Rose Tattoo ist die messerscharfe Slide-Gitarre von Peter Wells, die ebenfalls zum typischen Sound der Gruppe gehört, für manchen aber sicherlich gewöhnungsbedürftig ist.

Unterstützt wird Peter Wells (Er verstarb leider viel zu früh im März 2006) vom zweiten Gitarristen Michael Cocks, dem Youngster der Truppe, der keine typische Rhythmus-Gitarre spielt, sondern auch eigene Solo-Läufe in die Songs einflechtet.

Komplettiert werden Rose Tattoo von Basser Geordie Leach und dem leider schon 1990 verstorbenen Dallas "Digger" Royal am Schlagzeug.

Den fünf Jungs eilte der Ruf voraus sie seien ziemlich harte und wilde Burschen. Das war bei ihnen jedoch kein aufgesetztes Image, wie bei so vielen Hardrock-Bands, sondern Rose Tattoo waren wirklich so!
(Siehe auch das Gruppenfoto weiter unten)
Übrigens sollen sie ihre Tätowierungen schon vor der Gründung von Rose Tattoo getragen haben.

Auch auf der Bühne kamen sie absolut authentisch rüber. Keine blöden Showmätzchen, sondern schwarze T-Shirts, Jeans, die aussahen als würden sie jeden Moment auseinanderfallen und ein breitbeinig am Bühnenrand stehender Angry Anderson, der sich die Seele aus dem Leib schrie, so als wär`s sein letztes Konzert.

Von Balladen hatten sie anscheinend noch nichts gehört, denn ihr Programm bestand nur aus harten Rockern.
Und genau so lieben wir unseren Rock & Roll!!

Vor allem ersparten sie einem, das in den 80er Jahren ach so beliebte Keyboard-Gesülze, was sie mir noch sympatischer machte.

Das Album selbst besteht fast nur aus Klassikern und gehört in jede vernünftige Rock-Sammlung. Meine Favoriten sind "Nice Boys (Don`t Play Rock`n`Roll)", "Remedy" und "Astra Wally".
Der Opener "Rock`n`Roll Outlaw" wurde 1982 von Helen Schneider gecovert.
Bei ihr hieß der Song "Rock`n`Roll Gypsy" und wurde ihr größter Hit.
Die allerwenigsten wissen, daß der Titel im Orginal von Rose Tattoo stammt.

In Australien erschien die LP bereits 1978. 1980 wurde sie sowohl in Deutschland, wie auch in Großbritannien veröffentlicht. Die Cover waren unterschiedlich, es waren aber jeweils die gleichen Stücke enthalten. Komischerweise hieß das Album in Deutschland "Rock`n`Roll Outlaw" und in England "Rock`n`Roll Outlaws". Es ist aber auch keine Bildungslücke, wenn man das nicht weiß!

Die mir vorliegende CD enthält noch zusätzlich einige B-Seiten und vier Live-Aufnahmen als Bonustracks und ist auch aus diesem Grund eine echte Kaufempfehlung.