Album "Angel Of Retribution" von Judas Priest

Top oder Flop?

Was fast alle Judas Priest-Fans über Jahre erhofft hatten, wurde 2003 tatsächlich Wirklichkeit:
"Metalgod" Rob Halford kehrte zu seinen alten Kumpanen von Judas Priest zurück!

Als kurz darauf bekannt wurde, daß sich Judas Priest zu Aufnahmen für ein neues Album ins Studio zurückgezogen hatten, waren die Erwartungen natürlich riesig.
Schließlich hatte die gleiche Besetzung 1990 das Monster-Album "Painkiller" auf den Markt gebracht.
Und diese Scheibe gehört unwidersprochen zu den besten Alben im Hard & Heavy-Bereich überhaupt.

Alle "Die Hard"-Fans stürmten nach Erscheinen von "Angel Of Retribution" die Plattenläden, doch die Meinungen über das Comeback-Album mit Ausnahme-Sänger Rob Halford waren dann doch eher geteilt.

Zwei Jahre später und nachdem "Angel Of Retribution" schon unzählige Runden in meinem CD-Player hinter sich gebracht hat, kann ich vielleicht ein etwas objektiveres Urteil über das Album fällen als direkt nach Erscheinen.

Sicherlich kann die Platte nicht mit den besten Alben von Judas Priest wie "Screaming For Vengeance" oder "British Steel" mithalten, doch es ist ein durchaus ansprechendes Reunion-Album geworden, mit einigen zeitlosen Songs, die sicherlich auch live von den Fans goutiert werden.

Die größte Überraschung des Albums ist für mich der Song "Angel", eine reinrassige Ballade und daher eigentlich untypisch für Judas Priest.
Wenn ich mich recht erinnere, haben Judas Priest erst eine einzige Ballade auf einem regulären Album veröffentlicht und das war "Last Rose Of Summer" von der LP "Sin After Sin".
Erschienen ist "Sin After Sin" bereits 1977!

Nach "Angel" folgt mit "Hellrider" ein Paukenschlag und der wohl ausgefeilteste Song auf "Angel Of Retribution".
Eingeleitet von schier übermächtigen Hammer-Riffs setzt Drummer Scott Travis mit seiner unnachahmlichen Technik an den Bass-Drums ein und treibt den Song nach vorne.
Im Mittelteil glänzen die beiden Gitarristen Glenn Tipton und K.K. Downing und spielen sich gegenseitig die Bälle zu.

Ein weiterer Lieblingssong von mir ist "Worth Fighting For", ein Stück im Midtempo-Bereich, das von Rob Halford hervorragend eingesungen wurde.
Der Refrain ist spitze und absolut eingängig. Bei aller Power der Gitarren bringt das Stück ein gewisses "Laid Back"-Feeling rüber.

Der Kracher "Wheels Of Fire" entfaltet seine volle Wirkung erst nach mehrmaligem Anhören. Mit seinen Ohrwurmqualitäten ist es ein hervorragenes Stück, um live die Fans zu begeistern.

Das epische "Lochness" erinnert mit seiner düsteren Grundstimmung ein wenig an Black Sabbath, ist für meinen Geschmack aber etwas zu lang geraten.

Alles in allem bringt dieses typische Priest-Album die Band zurück in die Spitzengruppe des Genres, woran auch die klare und wuchtige Produktion von Roy Z. einen gehörigen Anteil hat.





 

Angel Of Retribution Reunion-Album der Metalgötter von 2004.

Titel:

Judas Rising
Deal With The Devil
Revolution
Worth Fighting For
Demonizer
Wheels Of Fire
Angel
Hellrider
Eulogy
Lochness


Besetzung:

Rob Halford: Gesang
Glenn Tipton: Gitarre
K.K. Downing: Gitarre
Ian Hill: Bass
Scott Travis: Schlagzeug


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