Bereits kurz nach der Auflösung von Creedance Clearwater Revival im Oktober 1972 begann John Fogerty mit den Arbeiten an seinem ersten Soloalbum.
Dieses erschien 1973 unter dem Pseudonym The Blue Ridge Rangers und enthielt die mittleren Hits "Jambalaya" und "Hearts Of Stone".
Nach eigener Aussage war John mit diesem Album nie wirklich zufrieden gewesen, insbesondere weil er es völlig alleine eingespielt hatte und so viele Möglichkeiten verschenkt hatte. Vor allem da er logischerweise einige Instrumente nur anfängerhaft bedienen konnte.

Seine jetzige Frau Julie Fogerty brachte ihn vor einiger Zeit darauf, eine Fortsetzung dieses Albums, allerdings mit Beteiligung versierter Profimusiker, einzuspielen.

Als Hardcore-Fan von John Fogerty war es für mich selbstverständlich dieses Album gleich nach Erscheinen zu erwerben, natürlich in der "Deluxe-Version"!
John`s neue Scheibe kommt in einem sehr wertigen Digipack daher. Neben dem Album selbst enthält die "Deluxe-Version" noch eine DVD mit einem Interview und zwei Studioaufnahmen.
Auch das beiliegende Booklet ist unwahrscheinlich hochwertig, auf allerfeinstem Papier gedruckt und grafisch sehr ausgefeilt.

So weit zum Äußeren. Die Musik des neuen Albums überzeugt mich allerdings weitaus weniger.
Hatte John in 2007 mit "Revival" sein wahrscheinlich bestes Album seit Auflösung von CCR vorgelegt, handelt es sich bei "The Blue Ridge Riders Rides Again" um ein lupenreines Countryalbum. Nichts dagegen, aber einfach nicht mein Geschmack.
Von den 12 Songs sind 11 Stücke Coverversionen verschiedener Countryinterpreten. Der einzige Song von John Fogerty ist das Lied "Change In The Weather", das bereits auf dem Album "Eye Of The Zombie" von 1986 erstmals das Licht der Welt erblickt hatte.
"Change In The Weather" ist auch mein Lieblingstrack auf dem neuen Album, weil er noch halbwegs rockig daher kommt.

Ein weiterer Song nach meinem Geschmack ist "When Will I Be Loved" von den Everly Brothers. Hier hat neben John Fogerty Bruce Springsteen (!) die Leadvocals übernommen.

Die restlichen zehn Songs sind auch alle unter Mitwirkung großartiger Musiker entstanden. Für meinen Geschmack sind sie jedoch allesamt etwas zu poppig und zahnlos geraten. Sicher sehen das viele Käufer des Albums anders, aber es ist nun mal meine persönliche Meinung.

Doch natürlich hat ein solch großartiger und verdienter Künstler wie John Fogerty das Recht auch einmal etwas anderes zu veröffentlichen als das, was man seit Jahren von ihm gewohnt ist!